Ägypten - Abu Hamra

Ägypten - Abu Hamra

Der Tauchspot Abu Hamra bietet die üblichen Sehenswürdigkeiten des Roten Meeres: Schöne Korallen und viele bunte Fische. Die Besonderheit allerdings sind hier bei die großen „Pinnacles“.

Von der Tauchbasis Subex.org aus geht es am frühen Morgen um 08.15 Uhr los Richtung Abu Hamra – einem Tauchplatz direkt an der Küste des Roten Meeres nördlich von El Quseir.
Mit dem Bus fährt unsere kleine Gruppe von 4 Tauchern, unserem Guide und dem freundlichen aber etwas schüchternen Helfer rund 25 Minuten entlang der stark befahrenen Küstenstraße, der Safaga–Al Qusair Road, in nördlicher Richtung. Dann biegen wir rechts in eine flache Küstenzone und erreichen nach wenigen Minuten ein flaches Terrain – der Kleinbus stoppt: Auf dem Sandboden wird eine Plane ausgebreitet und unsere Ausrüstung wird entladen.

Noch halb schlaftrunken erkennen die Tauchgäste das Signal und erwachen aus ihren Halbschlaf. Früh aufstehen… im Urlaub.. nicht meins, aber für den guten Zweck tut man ja so einiges. Abu Hamra: Bekannt sind die imposanten Korallenblöcke
Also heißt es: Einen Fuß vor den anderen und mit langsam wachsender Motivation schlurfe ich zu meiner bereits aufgestellten Ausrüstungsbox. Scheint alles da zu sein – habe im Dämmerzustand beim Packen allem Anschein nach nichts vergessen – Wunderbar!

Nachdem wir unsere Ausrüstung montiert und aufgerödelt haben, geht es zu Fuß mit schwerem Tauchgepäck rund 100 Meter auf weichem Sand bis zum Uferbereich. Es ist eine anstrengende Prozedur in dem tiefen Sand. Aber der Lohn für die Mühen steht in Aussicht. Vor uns sehen wir bereits eine kleine Gruppe Taucher im Wasser, die offensichtlich Instruktionen von ihrem Tauchlehrer erhalten. Im Flachwasser legen wir unsere Flossen, Masken und Atemregler an und tauchen knapp unter der Wasseroberfläche unserem Guide hinterher.
Dann fällt der Untergrund sanft ab und wir erreichen einen schmalen Canyon. Nachdem wir die Passage durchtaucht haben, sackt der Boden unmittelbar bis etwa auf 23 Meter ab.

Von uns rechts aus erstrecken sich bereits die ersten riesigen Korallenblöcke. Ich schätze sie auf rund 10-15 Meter  in der Höhe und an vielen Stellen sind sie von Überhängen und Durchbrüchen durchsetzt, die zahlreichen Bewohnern eine Behausung bieten. Es sind unzählige Glasfische, die sich hier tummeln.
In der Nähe von Überhängen und kleinen Höhlen entdecken wir Husaren- und Soldatenfische als auch Forellenzackenbarsche, die auf einen kleinen Happen zwischendurch warten.
Unter uns sehen wir einen Blaupunktrochen davonfliegen. Die vielen Blubberblasen, die die Tauchen abgeben, scheinen dem Knorpelfisch nicht allzu geheuer.

Der gesamte Tauchgang erstreckt sich entlang der hier stehenden Korallenformationen – die sogenannten „Pinnacles“. Die großen Korallengebilde bilden eine einmalige Atmosphäre und die üppige Meeresfauna, die auch der ein oder anderen Riesenmuräne Unterschlupf bietet, sorgen für einen beeindruckendes Taucherlebnis.

Die erreichte Tiefe liegt bei mir bei 24,7 Metern. Von hier aus machen die großen Blöcke einen besonders imposanten Eindruck. Wir verharren aber nicht allzu lange in der Tiefe. Gut so, ich verbrate ohnehin immer zu viel Luft bei tiefen Tauchgängen.

Und in den oberen Bereichen der Pinnacles gibt es zudem auch noch eine Menge zu erkunden. Ein großer Block bietet Ausblick auf ein schönes Naturschauspiel: An den Rändern ist das Korallengebilde umsäumt von bunten Fahnenbarschen. Im Zentrum des Korallendachs hat sich ein großer Schwarm kleiner Glasfische angesiedelt.

Zum Schluss wird es nochmal spannend: Es pfeift ordentlich!

Nachdem sich alle satt gesehen haben, bewegen wir uns allmählich in flacheres Wasser in Richtung Ausgang. Der Weg zum Ausstieg kann ein wenig fordernd sein, denn durch den eingangs erwähnten kleinen Canyon strömt ordentlich Wasser raus. Mit meiner Kamera habe ich ordentlich zu paddeln und greife letztlich doch zu der befestigten Hilfsleine, mit der sich die Taucher bei ausgehender Strömung durch den Canyon bugsieren können.

Fazit

Spektakulär hin – spektakulär her: Ob der Tauchplatz Abu Hamra das Attribut verdient hat, fällt schwer zu sagen. Wer große Überraschungen erwartet, der wird wohl in der Regel enttäuscht sein. Ich selbst fand den Tauchgang toll, der Tauchplatz Abu Hamra bietet tolle Unterwasserpanoramen und eine bunte Artenvielfalt, die man bei intakten Tauchspots im Roten Meer gewohnt ist. Fischschwärme sind immer wieder zu sehen, meist Meerbarben, die an der Riffwand entlangziehen.

Großfisch sieht man selten, mit etwas Glück allerdings entdeckt man Meeresschildkröten, die das Gebiet gelegentlich durchstreifen.
Für mich ist Abu Hamra auf jeden Fall empfehlenswert.

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