Indonesien - Enu Wall

Indonesien - Enu Wall

Die schöne Steilwand der Enu Wall findet man auf der indonesischen „Orchideeninsel“ Sulawesi in der Bucht von Palu, im zentralen Teil von Sulawesi.

Dort liegt sie im Norden des ausgedehnten Meeresbeckens nahe der sulawesischen Stadt Palu, etwa 45 Minuten von der örtlichen Tauchbasis, dem Prince-John-Resort, entfernt.

Bei unserem Tauchgang fließt die Strömung leicht in nordöstlicher Richtung, sodass wir uns mit der linken Schulter zur Riffwand entlang bewegen.

Ein wenig mulmig: Tauchen an der Steilwand

Bunte Anemonenfische
Anemonenfische sind nicht selten anzutreffen.

Steilwandtauchen ist immer etwas Besonderes, denn die Orientierung ist gewöhnungsbedürftig: Der Boden als Orientierungshilfe kann nicht herhalten, denn unter uns erstreckt sich eine Leere, die erst auf 90 Metern endet.

Um das etwas mulmige Gefühl beiseite schieben zu können, richten wir den Blick auf die Steilwand selbst, die hier dicht mit Weichkorallen, Hartkorallen und zahlreichen großen Fächergorgonien bewachsen ist.

Der dichte Bewuchs wird an zahlreichen Stellen von Überhängen, kleinen Spalten und Höhlen durchbrochen es gibt nahezu überall etwas zu entdecken!

Das Auge ist definitiv reizüberflutet angesichts der Unterwasserpracht.

Doch bereits im Briefing wurde uns empfohlen, einen Blick auf die Details zu werfen. Wo die Weite und Pracht der Unterwasserlandschaft das gesamte Sichtfeld der Augen in Anspruch nimmt, gehen die „Kleinigkeiten“ geradezu unter.

Und für diese speziellen „Kleinigkeiten“ ist die Enu Wall bekannt.

 

Wir passieren Anemonen, die voll mit Anemonenfischen sind – sehenswert, aber hier in der gesamten Region um Nordsulawesi keine Seltenheit.

Minikrebse auf einer Peitschenkoralle
Gut versteckt auf der Peitschenkoralle: Zwergkrebse

Es gibt weitaus noch Interessanteres zu sehen: In kleinen Ausbuchtungen versteckt, entdecken wir bunt schillernde Fangschreckenkrebse aller Couleur.

Sie zählen in der Tierwelt zu den Rekordhaltern: Die in der englischen Sprache Boxershrimp bezeichneten Krebstiere erreichen mit ihren Fangarmen Geschwindigkeiten von bis zu 23 Meter pro Sekunde.

Schnelligkeitsrekord in der Tierwelt

Wir entdecken mehrere Odontodactyli scyllari, die in rot und grün gezeichnetem Panzerkleid beeindruckend strahlen.

Als wir weitertauchen, erblicken wir ein Feld von Peitschenkorallen. Als wir mit angestrengten Augen versuchen, etwas Auffälliges am dem Korallen zu finden, war unser Guide mal wieder schneller als wir.

Routiniert hat er zwei Minikrebse auf einer Peitschenkoralle entdeckt, die kaum größer als ein Fingernagel sind. Mit überraschend schnellen Bewegungen entziehen sich die Tierchen immer wieder unseren Blicken bis uns endlich eine Aufnahme gelingt.

Wir lassen die Krebse in Frieden und ziehen weiter.

Unter einem Vorsprung entdecken wir zwei farbenprächtige Drückerfische, die eilig ihr Heil in der Flucht vor uns uns unseren lärmenden Luftblasen suchen.

Ein Stück weiter vorne stoßen wir ein weiteres Mal auf einen Fangschreckenkrebs, der sich ganz aus dem Bau hervorgewagt an. Mit hektisch drehenden Augen scheint er uns abzuschätzen.

Drückerfische in allen Erscheinungsformen
Grün gezeichnet: Ein Pärchen Drückerfische

Wir halten uns auf Distanz und wiegen das flinke Tier offensichtlich in Sicherheit, da es in der Position verharrt.

Nicht nur Makrolebewesen

Es darf nicht versäumt werden, dass angesichts der vielen Kleinstlebewesen auch die übrige Fauna der Steilwand absolut sehenswert ist. Kleine und größere Barsche umkreisen ihre Reviere an der Enu Wall und an anderer Stelle lauern Muränen.
Über den Korallen schweben Schwärme von Doktorfischen und anderen endemischen Fischen, die sich fest im Lebensraums Riffwand angesiedelt haben.

Schildkröten haben wir diesmal nicht beobachten können, aber es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass uns das ein oder andere Tier passiert hat, während wir mit der intensiven Suche nach Makrotierchen beschäftigt waren.

Schön und schrecklich: Fangschreckenkrebs
Rekordler im Tierreich: Fangschreckenkrebs

Eher selten fiel unser Blick ins Blauwasser. Und wenn, zogen kleinere Schwärme räuberischer Makrelen vorbei.

Gelegentlich konnten wir auch einige wenige kleinere Thunfische beobachten.

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