Sansibar – Aquarium

Sansibar – Aquarium

„Aquarium“ im Gebiet des Mnemba-Atolls im Nordosten Sansibars ist ein Tauchplatz, der meist als Drift-Tauchgang absolviert wird.

Um 8.00 Uhr ungnädige Zeit in der Frühe treffen wir uns an der Tauchbasis ein und bereiten unsere Ausrüstung vor. Mit gelangweilter aber dennoch beständiger Routine kontrolliere ich nochmal die Dichtigkeit des Unterwassergehäuses – alles scheint in Ordnung und auch die Ausrüstung ist komplett vorhanden.

Nachdem einige verspätete Nachzügler eingetroffen sind – die Armen hatten einen Platten und durften in der frühen Morgenhitze schon mal beim Reifenwechsel einspringen – verfrachten wir unser Gepäck mühsam in den Transporter – die speziellen Vehikel heißen auf Sansibar „Daladala“ und sind ihres enormen Fassungsvermögens berühmt.

Mnembar – heute müssen wir den Umweg mit dem Daladala machen.

Leider spielt die Flut nicht mit und wir müssen über den Landweg nach Muyuni Beach übersetzen. Dort wartet unser Boot, das uns zum Tauchplatz hinüberbringen soll. Mit halber Motorkraft tuckern wir rüber – warum wir nicht mit beiden Motoren fahren, ist zunächst unklar – entsprechend länger dauert die Überfahrt. Wir allerdings haben genügend Zeit, unsere Tauchausrüstung zu montieren.

Tank auf – Luft check!

Dann geht es endlich von Bord. Das Geschaukel des leichten Seegangs ist kurz anstrengend – daher tauchen wir zügig ab. Auf rund 12 Metern erreichen wir ein leicht abfallendes sandiges Plateau, das sanft abfällt. Die Sandbank wird von zahlreichen Korallenblöcken durchbrochen.

Farbenfrohe Artenvielfalt

Die Farben sind anders und ebenso die Formen der Hart- und Weichkorallen, die wir beispielsweise vom Roten Meer kennen. Aber überall ist Fisch unterwegs – Fahnenbarschen, Großaugensoldaten und bei genauem Hinschauen entdeckt man auch schon mal versteckte Schönheiten.

Ohne Makroobjektiv auf der Kamera gelingt mir keine Aufnahme des Schaukelfisches, der die Farbe von grünem Seetang angenommen hat.

Ein tapferer Anemonenfisch verteidigt sein zuhause.

Im leicht abschüssigen Terrain liegen weithin gut sichtbar Anemonen, die zahlreichen Anemonenfischarten behausen. Einige der kleinen bunten Barschfische sind besonders vorwitzig und mutig: Mit einer erstaunlichen Beherztheit scheinen sie ihre „Behausung“ bis zum letzten verteidigen zu wollen und wagen einige Scheinangriffe. Um die Fische nicht unnötig zu stressen, tauchen wir langsam weiter und stoßen dabei immer wieder auf bunt bewachsene Korallenblöcke, die vor leben nur so strotzen.

Irgendwann ist die Luft raus und der Tauchgang zu Ende

Der Blick auf unseren Tauchcomputer lässt erkennen, dass wir langsam auf eine Tiefe von 25 Meter heruntergetaucht sind und da gibt uns bereits unter Tauchguide Amani das Zeichen, ins flachere Wasser aufzutauchen.

Tolle Farben und Unterwasserlandschaften mit viel Leben.

Während wir entspannt weitertauchen, erreichen wir eine Art Riffkante: Die Zahl der „herumliegenden“ Korallenblöcke lässt stetig nach, bis wir auf einen fast komplett sandigen Boden stoßen. Hier machen wir unseren Dekostopp. Während ich auf 5 Metern dem Ende des Tauchgangs entgegendümpele, entdecke ich auf dem sandigen Boden noch einen „Wald“ von Schlangenaalen.

Es müssen tausende sein, die hier den Kopf aus dem Sand stecken.

Damit endet unser entspannter und trotzdem spannender Tauchgang im „Aquarium“. Schön war’s – gerne wieder!

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