Indonesien - Turtle Traffic

Indonesien - Turtle Traffic

Wer einen Tauchplatz sucht, der Sichtungen von Meeresschildkröten garantiert, der kommt um den Tauchplatz Turtle Traffic auf Maratua Island östlich von Kalimantan nicht herum.

Maratua Island weist für Taucher viel versprechende Tauchgründe auf. In unmittelbarer Nähe des Atolls liegen die Gebiete von Kakaban und Sangalaki. Dabei handelt es sich mitunter um die besten Tauchgebiete Borneos – wenn nicht sogar ganz Asiens. Die Gewässer rund um Maratua Island sind überwiegend unberührte Regionen, in denen die Arten trotz der teilweise starken Verschmutzung des Ozeans durch Kunststoffabfälle gut gedeihen.

Die Inseln rund um Maratua und Nabucco Island sind besonders bekannt wegen ihrer Schildkröten-Brutstätten. So scheint die Welt hier noch in Ordnung, was Tauchgänge am Spot Turtle Traffic eindrucksvoll unter Beweis stellt. Als wir abtauchen, ist die Sicht ausnahmsweise recht getrübt. Ganz anders als die bisherigen Tauchgänge, die geprägt waren von fast schon  surrealistischen Sichtweiten. Es sind viele Schwebeteilchen, die das Meer mit Nahrung anreichern. Offensichtlich herrscht Planktonzeit vor.

Das Riff, das wir betauchen, ist ein leicht abfallendes Saumriff mit teilweise gut erhaltenen, teilweise auch versehrten Korallen – insgesamt aber reich an Arten.
Es dauert nicht lange, da entdecken wir die erste Meeresschildkröte, die neugierig an uns vorbeizieht und die „Eindringlinge“ interessiert beäugt.

Kaum ist die eine in der Ferne entschwunden, „stolpern“ wir bereits über das nächste Tier. Unter uns, halb geschützt unter einem Korallenvorsprung, hat sich ein großes Exemplar zur Ruhe gebettet und starrt uns vorsichtig und abschätzend von unten an. Ohne das Tier zu stören, schwimmen wir weiter, angeführt von unserem indonesischen Tauchguide.

Meeresschildkröten wohin das Auge reicht.

Vor uns kreuzen 3 weitere Meeresschildkröten unseren Weg – eines der Tiere von recht stattlichen Ausmaßen. Hatten wir im Vorfeld auf die vollmundigen Versprechen der Guides noch ein wenig verhalten reagiert, so weicht unsere Skepsis mehr und mehr.

Wir entdecken bei genauerem Hinsehen nahezu überall Meeresschildkröten. Teilweise sind Jungtiere dabei, teilweise auch große, in die Jahre gekommene „Kaliber“. Je mehr wir uns umsehen, desto mehr Exemplare der Meeresreptilien entdecken wir am Turtle Traffic.

Selten wurde von dem, was versprochen wurde, so viel gehalten wie hier an diesem besonderen Tauchplatz.

Soweit das Auge reicht, entdecken wir die Tiere. Teilweise im Freiwasser schwimmend, teilweise an geschützten Ruheplätzen unter Korallen versteckt.

Es ist der schiere Wahnsinn. Die Tiere zu zählen, scheint kaum möglich – sie sind einfach überall.

Da wir uns zwischen 8 und 12 Metern bewegen, reicht der Luftvorrat nahezu endlos. Nach 58 Minuten – wir sind noch lange nicht der Eindrücke müde – signalisiert uns unser Guide, dass wir langsam zwecks Sicherheitsstopp auf 5 Meter hochtauchen sollen.

Der Tauchgang endet – schade, noch 80 Bar in der Flasche und jede Menge Lust, weiter zu tauchen. Aber man soll ja aufhören, wenn’s am schönsten ist – auch hier am Turtle Traffic.

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