Weil seit geraumer Zeit große Erdöl- und Gasvorkommen in der Adria vermutet werden, wittern ein norwegisches Unternehmen, die Firma Spectrum Geo, und das wirtschaftlich angeschlagene Neu-EU-Mitglied Kroatien ihre Chance auf ungeahnte Profitmöglichkeiten.
Umweltschützer und Naturschutzorganisationen wie die in der Schweiz ansässige Oceancare schlagen Alarm: Abgesehen von den möglichen Schäden, die beim Abbau der Rohstoffe auftreten, verursachen die zum Aufspüren der Erdöl- und Gasfelder eingesetzten Druckluftkanonen, die sogenannten Airguns, für Meeresbewohner hoch gefährliche Lärmemissionen.
Schallintensität wie bei einem Raketenstart
Bei der Suche nach den vermuteten Öf- und Gasquellen in der Adria werden wochenlang etwa alle 10 Sekunden intensive Schallwellen ausgesandt, deren Schallintensität bis an die 260 dB reicht.
Die Lautstärke eines Flugzeugs im Tiefflug beträgt 165 dB.
Die eines Raketenstarts 250 dB.
Es gilt inzwischen als nachgewiesen, dass extreme Schallereignisse wie die durch die Druckluftkanonen ausgelösten Schallwellen Gefäßschäden in Hirn, Lungen und anderen Organen zur Folge haben.
Außerdem bedeuten die unerträglichen Lärmemissionen für die empfindlichen Meeressäuger wie Wale und Delfine im geringsten Fall die Vertreibung aus ihren angestammten Gebieten, im schlimmsten Fall jedoch den Tod, da die Schallwellen die sensiblen Sinnesorgane der Tiere zerstören und diese sich ohne ihre wichtigen Sinne nicht mehr orientieren können.
Während die Kroatische Regierung und Spectrum abwiegeln, gehen die Naturschützer auf die Barrikaden und rufen zur Unterstützung gegen das groß angelegte Vorhaben auf.
Wer aktiv werden möchte oder sich informieren will, kann dies unter www.oceancare.org tun.
Der Verein bietet darüber hinaus die Möglichkeit an, bedrohte Meerestiere wie Delphine, Wale, Robben, Seekühe oder Eisbären über eine Patenschaft zu schützen.