Sardinien - Das Wrack der Nasello

Sardinien - Das Wrack der Nasello

Die Mitte des Schiffs: Ein einziges Trümmerfeld

In der schönen sardischen Bucht von Calagonone liegt vor einem der schönen Strände des Örtchens das Wrack der Nasello, das 1943 nach dem Beschuss durch das britische Uboot „HMS Safari“ sank.

Das Wrack liegt auf ca. 32 Meter, was eine gute Planung notwendig macht, sofern mit normaler Pressluft getaucht werden soll.

„Gute Planung ist der halbe Tauchgang“

Das dampfbetriebene 314 Bruttoregistertonnen Schiff soll ursprünglich als Fischerschiff  gedient haben, als es laut verschiedener historischer Quellen später während des Krieges zum Minenräumer  im Dienste der Achsenmächte umfunktioniert wurde.

Als die Briten das Schiff vor der Ostküste Sardiniens sichteten, nahmen sie es mit der Bordkanone sofort unter Beschuss.

Mitschiffs wurde die Nasello stark verwüstet. Einer der Dampfkessel explodierte und zerriss das Schiff in zwei Teile. Das Mittelschiff wurde dabei völlig zerstört und nahezu pulverisiert. Kurze Zeit später sank die Nasello auf 32 Meter Tiefe und liegt dort bis heute auf sandigem Untergrund.

Torpedoeinsatz war nicht nötig

Gut erhalten sind sowohl der Bug als auch das Heck der 42 Meter langen Nasello und stehen bei vielen Tauchern im Mittelpunkt des Tauchganges.

Am Heck des Schiffes kann man heute noch einen der beiden Antriebspropeller entdecken. Man muss jedoch zweimal hinsehen, denn von den insgesamt vier Schaufeln ist nur noch eine deutlich zu erkennen.

Hält man sich vom Heck aus Richtung Schiffsmitte, lässt sich noch ein Teil der hinteren  schön bewachsenen Bordwand besichtigen.

Andere Teile des Rumpfes sind über die Jahre stark korrodiert und sind bereits teilweise eingebrochen.

Früher oder später erreicht man die Bruchkante und vor dem Taucher erstreckt sich ein weit verteiltes Trümmerfeld, das nach Überquerung direkt zum Bug der Nasello führt. Einige Winden und Aufbauten sind hier noch gut erkennbar und bilden markante Merkmale des Wracks aus.

Am Bug ist noch der Anker sehr gut erkennbar. Es lohnt sich, ein wenig weiter vom Bug wegzutauchen, um einen guten Ausblick auf das gesamte Panorama der Nasello erhalten zu können. Die Spitze des Bugs krönt eine Art Flaschenzug, mit dem früher schwere Lasten eingeholt werden konnten.

Fazit

Aufgrund der großen Tiefe, in der sich das Wrack befindet, ist der Tauchgang eher für fortgeschrittene Sporttaucher geeignet.

Tech-Taucher werden ihre große Freude an dem Tauchgang haben, sind sie mit ihrer Tauchausrüstung im Hinblick auf Übersättigung relativ sorgenfrei unterwegs, was eine ausgiebige Erkundung des Wracks ermöglicht.

Tolles Panorama

Unseren Tauchgang begleiteten ein paar Techies, die sich mit ihren Rebreather (Kreislaufgeräten) in der Tiefe austoben konnten – während wir Normalos ständig Finimeter und Tauchcomputer im Auge hatten, bleiben die Techies kontinuierlich rund 10 Meter tiefer als wir und bestimmt 20 Minuten länger unter Wasser.

Im Hinblick auf die Tiefe und die gelegentlich vorherrschende Strömung ist der Tauchgang an der Nasello als durchaus anspruchsvoll zu bewerten und für Anfänger nicht zu empfehlen.

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