Tauchen und Übergewicht

Tauchen und Übergewicht

Tauchen ist in den meisten Fällen ein ruhiger und wenig anstrengender Sport. Doch es gibt immer wieder Umstände, die dazu führen, dass das Freizeitvergnügen zu einer sportlichen Herausforderung werden kann.

Beispielsweise unberechenbare Strömungen oder eine vermeintlich falsche Tauchgangsplanung können dafür sorgen, dass der Tauchgang „ungemütlich“ und möglicherweise körperlich fordernd wird. Hier haben trainierte Menschen gegenüber untrainierten Menschen einen entscheidenden, gegebenenfalls lebensrettenden, Vorteil: Die richtige körperliche Verfassung.

Fitness geht vor Idealgewicht

Generelle Feststellung: Wer in schlechter körperlicher Verfassung ist, der sollte besser den Tauchgang verschieben.Was also ist mit einen untrainierten Körper?
Das ist sicher vom Einzelfall abhängig. Meist kommt es auf den jeweiligen Tauchgang an.

Tauchgänge in Seen stellen den Taucher sicher nicht vor große körperliche Herausforderungen, es sei denn, es droht eine erhöhte Stickstoffsättigung aufgrund besonderer Tiefe oder aufgrund von Wiederholungstauchgängen. Auch Tauchgänge im Meer sind in der Regel körperlich nicht allzu anstrengend, vor allem, wenn man Strömungstauchgänge meidet und flache Tauchgebiete vorzieht.

Sobald man jedoch strömungsexponierte Tauchgänge wählt oder zahlreiche Tauchgänge geplant hat (Beispiel. Tauchsafari), ist die eigene Fitness sicherlich ein entscheidender Aspekt.

Natürlich ist Übergewichtigkeit nicht direkt mit mangelhafter Fitness gleichzusetzen: Auch übergewichtige Menschen können durchaus gut trainiert sein und über eine gute Konstitution verfügen. Aber wenn das Gewicht von einen hohen Körperfettanteil herrührt, ist dieser Art der Übergewichtigkeit erhöhte Aufmerksamkeit entgegenzubringen.

Im Umkehrschluss bedeutet ein überdurchschnittlicher Körperfettanteil eine niedrigere körperliche Fitness bei höherem Energieaufwand im Vergleich zu einem trainierten Menschen. Das heißt nun nicht, dass wir unter Wasser nur noch gestählten Modellathleten begegnen sollten. Ein bisschen Kondition jedoch kann mitunter lebenswichtig sein.

So führt eine Studie der GTÜM (Gesellschaft für Überdruckmedizin) Übergewicht als eine der Hauptursachen für Tauchunfälle an.

 Nachteile der Übergewichtigkeit

Es fängt mit simplen Dingen ein: Ein voluminöser Körper bietet einen größeren Strömungswiderstand, was grundsätzlich zu größerer Anstrengung führt als bei einem weniger voluminösen Körper. Hinzu kommt, dass übergewichtige Menschen oftmals dazu neigen, zum Tauchen mehr Bleigewichte zu nutzen, was zusätzliches Gewicht darstellt, das unter Wasser bewegt werden muss und Kräfte zehrt.

Mehr Blei bedeutet natürlich auch eine höhere Belastung für das Stützskelett und betroffenen Bänder sowie auch für die Bandscheiben. Auch das Herz-Kreislaufsystem leidet unter einer möglichen verminderten Fitness sowie der Erhöhung der Menge an Tarierblei.

Aber die weitaus größere Gefährdung rührt von der Tatsache, dass das Fettgewebe den aufgenommenen Stickstoff nur sehr langsam wieder abgibt. Fettgewebe ist deutlich weniger durchblutet wie vergleichsweise Muskelgewebe. Zwar nimmt Fett den Stickstoff weit langsamer auf, speichert ihn aber auch entsprechend länger – gibt ihn also auch langsamer wieder ab.

Dies führt zu einem deutlich höheren Risiko, an einer Dekompressionskrankheit zu erkranken. Betroffen sind insbesondere Taucher die tief tauchen und/oder an Wiederholungstauchgängen teilnehmen. Die Aufnahme und Sättigung des Gewebes mit Stickstoff ist hier eindeutig höher als bei flachen Tauchgängen und/oder Tauchgängen mit regelmäßigen langen Pausen.

Tipps

Wer übergewichtig ist, muss sein liebstes Hobby nicht an den Nagel hängen. Generell sollten, wie bei allen anderen Tauchern die regelmäßigen Checkups gemacht werden.

Stichwort Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Die Gesellschaft für Überdruckmedizin (GTÜM) verfügt über Listen zertifizierter Ärzte, die die Taucher im wahrsten Sinne auf Herz und Nieren untersuchen. Wichtig bei der Untersuchung sind hierbei nicht nur ein nebensächlicher Blick in Nase, Mund und Ohren, sondern ein ausführlicher Checkup des Tauchers. Dazu gehören als wichtigste Bestandteile neben der ausführlichen Anamnese eine ausführliche Ganzkörperuntersuchung sowie Belastungs-EKG als auch Lungenfunktionstest. Insbesondere das Herz-Kreislauf-System unter Belastung wird unter die Lupe genommen.

Der medizinische Checkup ist nicht billig, aber wichtig.

Zudem ist generell eine gesunde Ernährung zu empfehlen und wie für viele andere Taucher gilt die Empfehlung, dem Alkohol nicht zu sehr zuzusprechen – insbesondere während des Tauchurlaubs.

Fitness ist wichtig: Nur wer fit ist, kann mögliche körperliche Anforderungen bewältigen. Auch wenn diese eher selten beim Tauchen auftreten, tun sie dies zumeist unerwartet. Und da bewährt sich die eigene Fitness.

Für Menschen, die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, eignet sich Schwimmtraining hervorragend. Die Bewegungen im Wasser sind anstrengend, dabei ist die Belastung des Bewegungsapparats relativ gering.

Vorteil: Hoher Kalorienverbrauch – gutes Fitnesstraining bei niedriger Belastung.

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