Bali - Insel der Götter

Bali - Insel der Götter

Die Insel der Götter, wie sie oft nur genannt wird, gehört erst seit 1949 zu Indonesien und blickt bis auf eine von wenigen Ausnahmen durchbrochene friedliche Geschichte zurück.

Abgesehen von der verheerenden Naturkatastrophe im Jahre 1963, bei dem der Ausbruch des Vulkanes Agung im Nord-Osten der balinesischen Inseln tausenden Menschen das Leben kostete.

Die jüngere Geschichte der Insel ist überschattet von den terroristischen Anschlägen in den touristischen Zentren von Kuta, Nahe der Hauptstadt Denpasar. Zuletzt wurde der Frieden auf der Insel im Jahr 2005 erschüttert, als durch mehrere Bombenanschläge über 20 Menschen in den Tod gerissen wurden. Seither ist es ruhig geblieben und die Vermutung liegt nahe, dass man die wahren Drahtzieher der Anschläge inzwischen gefasst hat.

Vulkanlandschaft im Nordosten Balis

Geografisch betrachtet liegt Bali zwischen der großen Insel Java und der kleinen Schwester Balis – Lombok – inmitten des Indischen Ozeans.
Von Norden nach Süden misst die Insel an ihrer längsten Stelle etwa 95 km, die Breite beträgt 145 km.

Das Klima auf Bali ist tropisch und entsprechend üppig ist die vorzufindende Vegetation. Zwar hat die von Menschenhand vorangetriebene Kultivierung der Insel die Natur Stück um Stück zurückgedrängt. Aber die ursprüngliche Vegetation wurde mit Hilfe der Gründung verschiedener Nationalparks nachhaltig geschützt. Während der Monate November bis einschließlich März herrscht Regenzeit vor, das heißt in der Zeit fallen die für eine tropische Region typischen hohen Niederschlagsmengen, die dem Baliurlauber gründlich den Tag verderben können.
So liegt die von den Reisebüros empfohlene Reisezeit ab April/Mai bis Ende Oktober.

Landschaftlich gibt es auf Bali viel zu entdecken.

Neben der überall anzutreffenden üppigen Vegetation, empfiehlt sich ein Besuch des Barat Nationalparks, wo sich die tropischen Bäume und Pflanzen in ihrer gesamten Vielfalt entdecken lassen. Auch die Fauna Balis lässt sich hier antreffen.

Beeindruckend sind auch die Vulkane Balis – davon sicher der berühmteste: Der Gunung Agung ist die höchste Erhebung der Insel und gilt unter den Balinesiern als heiliger Ort, an dem die Götter ihren Sitz haben – nicht unähnlich dem Sitz der Götter der Griechen in der Antike.
In unmittelbarer Nähe des Agung befindet sich der zweite bedeutende Vulkan Balis: Der Gunung Batur. Bei ihm handelt es sich um einen noch aktiven Schichtvulkan, der auch den Batursee beheimatet.

Agung, Batursee und Baturvulkan vereinen sich hier zu einem malerischen Ausblick.

Bali und seine Reisterrassen

Sehenswert sind auch die berühmten Reisterrassen Balis, in denen schon seit Jahrhunderten auf ein und dieselbe Weise der Reis mühsam angebaut wird. Sie zählen mit zu den Hauptattraktionen der Insel und bestimmte Regionen, in denen der Reisbau traditionell in Terrassenform angebaut wird stehen im Weltkulturerbe der UNESCO. Kein Wunder, dass die Anbaugebiete des Getreides Jahr und Jahr Scharen von Touristen anlocken, die die spezielle Anbauweise hautnah erleben wollen.

Mittels ausgeklügelter Kanal- und Wasserabläufe, wird Quell- oder Regenwasser von den hochgelegenen bis in die niedergelegenen Reisterrassen umgeleitet. Nur so konnte der traditionelle Reisanbau überhaupt Fuß fassen.

Bali bereisen: Am besten per Rundreise

Kultur und Tempel

Kulturell bietet die recht kleine Insel erstaunlich viel: Die Tempelanlagen von Bali sind berühmt. Eines der bedeutendsten hinduistischen Heiligtümer ist das Pura Besakih, der Muttertempel. Schätzungen zufolge wurde das Heiligtum bereits um das Jahr 800 herum am südlichen Hang des Gunung Agung erbaut.

Berühmt ist auch die traditionelle Pagodenbauweise vieler Tempel auf Bali. Und auch am Pura Besakih stellen die Pagoden einen großen Teil der über 200 Gebäude, die die Tempelanlage umfasst. Noch bekannter ist der Tempel Pura Tanah Lot – der Meerestempel, der eines der bekanntesten Wahrzeichens Bali

Der Meerestempel

darstellt. Besonders spektakulär präsentiert sich die relativ kleine Tempelanlage in der Abenddämmerung oder im Morgengrauen, wenn das rote Sonnenlicht fantastische Farbakzente auf die markante Szenerie setzt.

Kuta ist touristisch stark überlaufen und bietet einem internationalen, meist recht jungen Publikum Kost und Logis zu unterschiedlichen Konditionen. Bekannt ist Kuta und die angrenzende Legian Beach nicht zuletzt durch das gute Surfgebiet, das jedes Jahr Surfer aus aller Welt in Scharen anzieht. Durch das hohe Aufkommen von Hotelanlagen ist auch das Meereswasser in der Region stark verunreinigt. Es kommt häufiger vor, dass man beim Bad im Meer auf eher unerwünschte „Schwimmkörper“ trifft – Verwechslungsgefahr ausgeschlossen, denn das besagte vermeintliche Ausscheidungsprodukt wurde in sanften Wellenbewegungen von aufweichtem Toilettenpapier „begleitet“. Wirklich unschön und Grund genug, sich von Kuta wieder zu verabschieden und andere Plätze der Insel anzusteuern.

Mehr Schein als Sein – Das Bali Hai

Uns hat der Zwischenstopp in Kuta ins Hotel „Bali Hai“ geführt, dessen guter Ruf sich während unseres Aufenthalts nicht bestätigt hat.
Die Zimmer selbst waren muffig – ein Umstand, den man dem feuchten Klima zurechnen darf ebenso aber auch die Tatsache an sich, dass man sich auf die Situation entsprechend einstellen muss und öfters gegebenenfalls auch das Mobiliar austauschen muss.
Die Betten waren feucht und für europäische Standards viel zu weich (die überwiegend australischen feierwütigen Gäste scheint es im Übrigen nicht gestört zu haben).

Uns hat es aber dazu bewegt, die Matratzen nachts auf den Boden zu verlegen, wobei uns deren mangelhafter Reinigungszustand ins Auge fiel. Die Matratzen rochen nicht nur muffig sondern hatten auch eine entsprechend angegilbte Farbe, die teilweise von unschönen Flecken durchzogen wurden – die Details seien ausgespart. Insgesamt ist das Hotel nach eigener Einschätzung nicht empfehlenswert, da preislich überteuert und eigentlich nur noch das Äußerliche der Hotelanlage einen Eindruck vom früheren Glanz des Hotels vermittelt. Die Anlage an sich ist ordentlich und schön, die Zimmer lassen jedoch, wie bereits angesprochen, mehr als zu wünschen übrig. Sowohl die Lage zwischen Flughafen und Partymeile Kuta wie auch das von Fäkalien verunreinigte Meer schließen eine Empfehlung aus. An anderen Plätzen fühlten wir uns weitaus besser aufgehoben, auch wenn es dann teilweise Orte im Landesinneren waren, wie beispielsweise in Ubud, dem berühmten Malerdorf.

Die Balinesen sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Man hat uns oft angesprochen, was sicher teilweise auf ein ökonomisches Interesse an den Reisenden zurückzuführen ist. Aber lässt man diese Tatsache mal außer Betracht, so stellt man fest, dass die Menschen äußerst freundlich, hilfsbereit und interessiert sind. In Kuta selbst ist auffällig, dass man öfters von Taxifahrern angesprochen wird, die einem zu Orten der „körperlichen Freuden“ entführen wollten. Sicher darf man sich hier des gesunden Menschenverstandes bedienen und Vorsicht walten lassen. Ansonsten jedoch konnten wir unbehelligt und sicher reisen, was nicht zuletzt auf die hinduistisch geprägte entspannte balinesische Mentalität zurückzuführen ist.

Bali für Taucher

Das Meer rund um die Insel ist faszinierend und genau wie der Rest der indonesischen Tauchgebiete reich an Leben und Arten.
Charakteristisch ist der Norden der Insel mit seinen oftmals schwarzen Vulkansandstränden. Rund um Pemuteran und um Tulamben finden sich Top Spots, die neben üppigem Fischreichtum und Skurrilitäten im Makrobereich allerhand Spannendes zu entdecken aufweisen.

Tulamben bietet mit dem Wrack der Liberty – einen großartigen Spot für Wracktauchen.
Zudem werden häufig Tauchgänge zur kleinen Schwester Lombok angeboten, deren Tauchgebiete zu Recht einen sehr guten Ruf genießen.

Fazit

Insgesamt bietet die relativ kleine Insel erstaunlich viel an kulturellen und landschaftlichen Attraktionen. Für Wassersportler gibt es genug Wellen unterm Board. Die Taucherwelt darf sich an Fischreichtum und der besonderen Artenvielfalt erfreuen. Und auch der kulturell interessierte Individualreisende wird viel auf der schönen Insel zu entdecken haben.
Bali bereist man am besten per organisierter oder individueller Rundreise.

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