Frz. Polynesien - Fakarava

Frz. Polynesien - Fakarava

Französisch Polynesien – allein der Name klingt wie eine exotische Verheißung aus weißem Korallensand, smaragdgrünem Wasser und Kokospalmen. Auf Fakarava allerdings liegt das Paradies auf Erden

Das Atoll Fakara, das zu den Tuamoto Inseln gehört, lässt, was die Erfüllung von Südseeträumen betrifft, keine Wünsche offen. An den feinen malerischen Stränden möchte man nichts anderes, als den Blick und die Gedanken schweifen lassen, während eine leichte Brise von der Lagune aus die Hitze der Sonnenstrahlen lindert.

Paradies in der Südsee: Fakarava

Auf der Karte betrachtet, macht sich die Insel als Rechteck aus, dessen Landesinneres durch die Äonen hinweg von der Meeresströmung ausgespült und durch die große Lagune abgelöst wurde:

Fakarava dehnt sich zwar über etwa 1200 km² aus – dabei beträgt der über Wasser liegende Teil jedoch nur 16 km². Den Rest nimmt eine der größten Lagunen im gesamten Französisch-Polynesischen Gebiet ein.

Die dem Ozean zugewandte Küstenseite wirkt fast schon unerwartet schroff: Es herrscht ein oftmals kräftiger Wind vor und die felsige Landschaft strotzt mit scharfen Kanten der aufgepeitschten See.

Die Wetterseite von Fakarava

Im Gegensatz dazu stehen die der Lagune zugewandte Seite Fakaravas, die sich in einem Stillleben aus leuchtenden Farben präsentiert.
Wenig Dünung, flach abfallendes Wasser, dessen sandiger Untergrund für die charakteristische smaragdgrüne Farbe des Wassers verantwortlich ist. Der Boden wird hie und da von kleineren Korallenblöcken unterbrochen und lädt zum Schnorcheln ein. Rund um die Korallen tummelt sich vielfältiges tropisches Leben.

Die Anreise nach Fakarava

Die Anreise erfolgt in der Regel per Flugzeug – in seltenen Fällen gelangen Besucher und Einheimische per Schiff oder Boot auf das Südseeparadies Fakarava. Der Flughafen mit der IATA-Kennung „FAV“ ist nicht viel mehr als eine Landebahn, die für die speziellen Propellermaschinen ausgelegt wurde. Die gut motorisierten Flugzeuge erreichen auf kurzer Strecke ordentlich Schubkraft, sodass nur kurze Start- und Landebahnen benötigt werden.

Nach wenigen Schritten über das Rollfeld gelangt man in die Ankunftshalle: Eine offene hüttenähnliche Konstruktion im vermeintlich landestypischen Stil, die Check-in, Kofferabfertigung, Snack-Bar und Wartehalle in sich vereint, bildet das einzige Flughafengebäude – zweckmäßig, ausreichend und irgendwie charmant.

Spätestens ab hier weiß der Reisende, dass Hektik, Stress und alle anderen Zwänge des Alltags Einreiseverbot erhalten und daher empfiehlt es sich dringend, dem freundlichen Personal mit mindestens ebenso viel Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zu begegnen. Die lächelnden Beamten an der Abfertigung sind nach der Einreisekontrolle mit der Aufgabe der Kofferausgabe betraut – Zöllner und Gepäckabfertiger in Personalunion.

Sobald das Gepäck im festen Griff der eigenen Hände ruht, geht es Richtung Ausgang, wo ein ebenfalls freundlicher Angestellter des Hotels die Koffer entgegennimmt und auf den kleinen Transporter verlädt.

Als alles verladen ist und die Gäste im Transporter Platz genommen haben, geht es die einzige Straße entlang Richtung „White Sand Beach Resort“. Der kleine Bus durchquert das insulanische Zentrum Rotoava, das nicht aus viel mehr besteht als ein paar Hütten und Häusern der wenigen Einwohner. Zur Rechten liegt ein kleiner Shop, der das Nötigste für Einheimische und Inselgäste bereithält – im Tausch gegen harte Währung, versteht sich.

Wie wir später feststellen, sind die Waren recht teuer – aber wen wundert’s: Auf einer Insel muss tatsächlich alles vom Festland hertransportiert werden. Und das nächste Festland ist von Fakarava aus gesehen ein gutes Stück weit weg.

Hektik & Stress haben striktes „Einreiseverbot“

Nach weiterer kurzer Fahrtstrecke erstreckt sich wieder zur rechten Seite hin die Tauchbasis „Topdive“ – die den potentiellen Kunden bereits auf der Werbetafel spannende Tauchgänge versprechen. Nach weiteren 5 Minuten erreicht der Bus dann die kleine Hotelanlage, die einen akzeptablen Eindruck macht.

Essen und Trinken

Es gibt wenig bis gar keine Möglichkeiten (je nach Saison), außerhalb von Hotel oder Pensionen auf Fakarava etwas zu Essen zu bekommen. Die wenigen Geschäfte (unter anderem eine Bäckerei und ein kleiner Gemischtwarenladen) verkaufen Dinge des Alltags und auch Grundnahrungsmittel.

Da diese aber den weiten Weg zur Insel befördert werden müssen und die Preise in Französisch Polynesien ohnehin schon recht üppig sind, empfiehlt es sich, in den Hotels und Pensionen zu essen. Echte Spezialitäten findet man ohnehin nicht.

Abendessen unter Palmen gefällig?

Wer mag, kann auch gerne mal „fremdgehen“ und das Abendessen in der eigenen Unterkunft auslassen und zur „Konkurrenz“ in der Pension um die Ecke wechseln – in der Regel bieten die Pensionsbetreiber das gerne an. Es wird jedoch um Voranmeldung gebeten, da der unverhoffte aber willkommene Besuch auch satt werden soll.

Es wird generell viel Fisch und Meeresfrüchte angeboten, Fleisch ist relativ teuer – die Qualität der angebotenen Speisen stimmt aber dafür und ist bisweilen hervorragend. Insbesondere Meeresfrüchte und Fisch gibt es frisch wie sonst nirgendswo, und die artenreichen Gewässer sorgen rund um das Eiland für ein ruhiges Gewissen beim Verzehr von Neptuns Köstlichkeiten.

Es gibt eine ein traditionell polynesisches Fischgericht, das den heute französischen klangvollen Namen Poisson Crû trägt. Übersetzt bedeutet der Name „roher Fisch“. Dahinter verbirgt sich aber eine köstliche Zubereitungsmethode: Der rohe Tunfisch wird gewürfelt und in Kokosmilch und Limonensaft mariniert und mit frischen Zwiebeln serviert. Wer Sushi mag, wird dieses Gericht lieben.

Fisch in allerlei Variationen zubereitet – meist gegart und gegrillt

Ausgehmöglichkeiten sucht man auf Fakarava vergebens. Auch Kulturelles findet man auf der Insel nicht. Sehenswürdigkeiten, Bars und Diskotheken sind auf dem begrenzten Platzangebot nicht vorgesehen: Wer hierher kommt, der tut das schließlich, um abzuspannen, zu flittern und/oder zum Tauchen.

Freizeitangebot

Wie eingangs erwähnt gibt es nicht viel, was man auf Fakarava tun kann. Die Strände laden zum Müßigang ein: Lesen, Faulenzen, Sonnenbaden, das sind die Disziplinen, mit denen man hier Wettkämpfe gewinnen mag. Die Pensionen und Hotels verleihen mitunter Kanus, mit denen man ausgedehnte Kanutouren machen und die Insel zu Wasser erkunden kann.

Einige wenige Anbieter verfügen über Motorboote für die Ungeduldigen, die das Tempo nicht rausnehmen möchten.
Die Unterkünfte bieten auch oft Leihausrüstungen zum Schnorcheln an und mit ein wenig Glück entdeckt man beim Schnorcheln kleine Schwarzspitzenhaie, die in der Lagune nach Jungfischen jagen; kein Grund zur Panik, die jungen Haie sind scheu und haben in der Regel mehr Angst vor den Badegästen als umgekehrt..

Im Schnorchelbereich gibt es auch viel anderes zu entdecken: Falterfische, Wimpelfische, Trompetenfische, Muscheln und Schnecken und allerlei anderer tropischer Fischreichtum.

Bitte beachten: Vor lauter Aufregung beim Schnorcheln immer dran denken, dass der Rücken gegen die starke Sonneneinstrahlung geschützt wird. Auch wenn die Beobachtungen noch so faszinierend sind: Die Sonne brennt hier kräftig auf die nicht gerade sonnenverwöhnte europäische Haut herab und kann einen üblen Sonnenbrand verursachen.

Tauchen

Auch in Punkto Tauchen steht das Eiland den Versprechungen der Reiseanbieter und Hochglanzkataloge in nichts nach.

Die Tauchgänge sind schlicht und ergreifend sensationell.

Was sich beim Schnorcheln schon abzeichnet, ist die große Artenvielfalt, mit der der Ozean seine Aufwartung macht. Der Vorteil beim Gerätetauchen, der einem ermöglicht in größeren Tiefen zu tauchen, ermöglicht den Zugang zu Unterwasserwelten, die ihresgleichen suchen: Intakte Korallenriffe, die von Fischen nahezu aller Arten und Gattungen geradezu überbevölkert sind.

Haie regulieren die Population der Beutefische

Doch gegen diese drohende „Überpopulation“ kennt Mutter Natur ein probates „Heilmittel“.

Wo man wie hier auf Polynesien die Meere schützt und somit der Natur ihren Lauf lässt, regeln sich die Dinge wie von alleine:  Wo viele Fische sind, lassen auch die Räuber nicht auf sich warten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass bei den Tauchgängen die Haisichtungen fast schon garantiert werden.

Und es sind nicht einzelne Exemplare, die einem mit etwas Glück begegnen, es sind Schulen von Riffhaien, die sich an den bekannten Spots tummeln.

Fazit: Die Tauchgänge sind wirklich superlativ!
Zum Beitrag „Tauchgang auf Fakarava – Garuae Channel“

 

Preis-Leistung

Französisch-Polynesien steht weiterhin unter einer Art französischem Protektorat. Das spiegelt sich auch bei der Preisgestaltung wider: Man findet im allgemeinen eher teure europäische Preise, was aber auch nicht zuletzt auf die geografische Abgeschiedenheit der Inseln zurückzuführen ist.

Haie sorgen für natürliches Gleichgewicht

Für die Beschaffung/Lieferung von Waren müssen hierzu oft weite Wege in Kauf genommen werden und das macht die importierten Waren generell teuer.
Auch die Unterkunftspreise entsprechen eher denen einer europäischen Metropole als denen eines Inselparadieses. Und wer seinem Lieblingssport, dem Tauchen, nachgehen möchte, der muss tief in die Tasche greifen:

Ein einziger Tauchgang kostet teilweise zwischen € 50,– und € 60,–.
Aber wer den weiten und teuren Weg nach Französischen Polynesien gemacht hat, der wird sicher auch nicht auf dieses besondere Erlebnis verzichten wollen.

Fazit

Allen, die von der Südsee träumen und dem hektischen Alltag entfliehen möchten, bietet Fakarava ein idyllisches, wunderschönes Fleckchen auf diesem Planeten.

Zwar ist die Anreise langwierig und der Urlaub in der fernen Südsee alles andere als ein Schnäppchen. Jedoch lohnt es sich, auch über einen längeren Zeitraum auf dieses Reiseziel hinzusparen.

Empfehlenswert ist sicher eine Kombination mit anderen Inseln, damit sich nicht womöglich noch ein Inselkoller einstellt.

Wer beispielsweise noch Landschaften entdecken möchte, der sollte am besten einen Zwischenstopp auf Tahihi oder Moorea einlegen. Insbesondere auf Tahiti gibt es auch zahlreiche Unternehmungsmöglichkeiten und ein ausgedehntes Nachtleben.

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