Tauchbasis Coraya Divers

Tauchbasis Coraya Divers

Die Hotelanlage Coraya Beach präsentiert sich in einem gepflegtem Zustand – die Gäste sind gewöhnungsbedürftig.

Generell halte ich mich für einen aufgeschlossenen und toleranten Menschen. Was ich jedoch im Hotel, speziell im Restaurant erleben durfte, lag jenseits zumindest meiner Toleranzgrenzen.

Gesamtbewertung

Ausrüstung 90%
Tauchgebiet 65%
Service 100%
Ausbildung 100%
Specials 75%
Hausriff 60%

Die Anlage selbst ist top gepflegt und in einem sehr guten Zustand. Die Zimmer sind modern eingerichtet und stets in einem ordentlichen Zustand vorzufinden. Jedoch mangelte es während meines Besuchs an der gewünschten Urlaubsruhe: Eine in der Nähe befindliche Entsalzungsanlage sorgte für eine andauernde Geräuschkulisse. Der Strom für die Anlage wird durch Dieselaggregate erzeugt, somit wird die Stille die meiste Zeit des Tages durch ein Motorbrummen durchbrochen.

Animationsprogramm – wem’s gefällt…

Zudem gab es jeden Tag Animation – fast rund um die Uhr. Für den ein oder anderen Gast war das sicherlich gewünscht, aber wer Ruhe sucht, empfindet das gebotene Spaßprogramm störend bis befremdlich.

Allabendlich die Schlacht am Buffet

Wer glaubt, die Ellenbogenmentalität vieler Deutscher Landsleute am Buffet sei nicht zu toppen, der hat den ein oder anderen ostblockstämmigen Gast noch nicht zu Hochform auflaufen sehen. Als gäb’s kein Morgen mehr wird hier teilweise gerempelt, gedrängelt. Berge von Essen werden auf Teller aufgetragen, während mehr als die Hälfte ungegessen wieder von den freundlichen Kellnern wieder abgetragen werden muss – eine Verschwendung von Lebensmitteln, die nicht gut geheißen werden kann.

Ganz zu schweigen von den Tischmanieren, die so manch ein Gast an den Tag gelegt hat.

Ich möchte keine Klischees bedienen und schon gar nicht den Eindruck der Fremdenfeindlichkeit erwecken. Aber mir persönlich hat das schlechte Benehmen der Hotelgäste die Freude am Aufenthalt in dieser wirklich schönen und gut geführten Anlage deutlich getrübt. Teilweise rangierten meine Reaktionen von Fremdschämen bis Ekel.

Das Bild des Tischnachbarn, der sich während des Essens fast schon demonstrativ die Reste aus den Zähnen gepult und sich das Ergebnis noch mal vor der „Weltöffentlichkeit“ auf der Spitze des Zahnstochers betrachtet hat, hat sich unvergesslich in meine Erinnerung eingebrannt. Nein danke, ich verzichte gerne. Ich kann der Hotelleitung nur empfehlen, bei der Wahl der Gäste vielleicht doch ein bisschen genauer hinzuschauen. Ob sich der gut gemeinte Hinweis umsetzen lässt bleibt offen.

Qualität der Speisen waren durchweg positiv zu bewerten

Das Essen selbst, das soll noch mal an dieser Stelle betont werden, war hervorragend – lecker und frisch. An der Qualität der Küche war nichts zu beanstanden. Speiseauswahl und die Art der Präsentation waren durchweg auf gutem Niveau – das Angebot war abwechslungsreich.

Die Basis

Die Coraya Divers beschäftigen nette wie kompetente Guides, die ägyptischen Guides waren jedoch ein wenig „lässig“ im Umgang mit den Gästen. Böse Zungen hätten es teilweise auch als „demonstrativ lustlos“ umschrieben. Wer auf Europäische Gründlichkeit und das einhergehende Sicherheitsgefühl beim Tauchen Wert legt, sollte sich die Guides genauer ansehen und sich dann dem Tauchgang anschließen, bei dem der favorisierte Guide auch die Leitung hat.

Auf die etwas mangelhafte Motivation der einheimischen Guides angesprochen, reagierte das Basispersonal angemessen: Das Problem sei bekannt, man würde an der Verbesserung der Servicequalität arbeiten.

Tadellose Leihausrüstung

Die Ausrüstung der Basis macht einen gepflegten Eindruck. Teils ist das Equipment neuwertig, teils in einem ordentlich gewarteten Zustand.

Die Tauchgebiete

Die Riffe waren ok, aber alles andere als überragend. Abu Dabab wird extra per Jeep angefahren. Der Spot war mir bereits von zahlreichen früheren Tauchgängen bekannt. Diesmal hatte ich das Glück, den nur noch seltenen Dugong beim Schnorcheln zu sehen. Ich werde mir nie verzeihen, dass ich die Kamera dabei an Land gelassen habe, aber so ist das eben manchmal mit dem Glück. Ansonsten war bis auf einen Gitarrenrochen nichts Spektakuläres zu sehen. Die großen Meeresschildkröten, für die der Spot auch bekannt ist, ließen sich nicht blicken.

Im Angebot der Tauchbasis sind auch

Großmaulmakrelen in der Bucht

Tagesfahrten zum Elphinstone Reef – das hätte 60 € extra pro Person gekostet und war in Anbetracht der schon erschöpften Reisekasse keine Option. Die Tatsache, dass ich bereits wiederholt dort getaucht bin, machte die Entscheidung gegen die Tour ohnehin nicht schwer.

Für die regulären Tagestouren mit Boot gab es an sich insgesamt wenig Fisch zu vermelden – laut Aussage der Basis lag es an der Jahreszeit. Im November habe ich anderswo in Ägypten schon weitaus mehr Fisch erleben dürfen – Glück spielt sicher immer wieder eine große Rolle.

Ergänzend muss ich sagen, dass ich am Hausriff beim Schnorcheln wohl mehr Fisch gesehen habe, als bei allen Tauchgängen zusammen. Abends kamen mit der Flut Schwärme von Großmaulmakrelen in die Bucht. Das gab der Gesamtwertung des Trips wieder etwas Versöhnliches, denn die großen Schwärme bei der Jagd auf Plankton im Freiwasser beobachten zu können, ist wirklich speziell.

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