Der Blauhai

Der Blauhai

Sein wissenschaftlicher Name lautet Prionace glauca und unter den Haien gehört er der großen Familie der Requiemhaie an. Der Blauhai ist einer der häufigsten Vertreter von Hochseehaiarten.

Morphologie

Der Blauhai hat einen schlanken langgezogenen Körper, dessen Ausmaße bis an die 3,8 Meter heranreichen. Ein ausgewachsenes Tier kann über 200 kg auf die Waage  bringen. Charakteristisch ist die graublaue Färbung des Hais, die sich über die Oberseite des Tieres erstreckt.  Am Bauch ist der Hai weiß.

Während die Rückenflosse des Prionace glauca relativ klein ausgebildet ist und weit hinten am Rücken aufragt, sind die Brustflossen des Tieres besonders stark ausgebildet, was dem Tier eine hohe Wendigkeit ermöglicht.
Die Schwanzflosse weist die charakteristischen Merkmale einen Langstreckenschwimmers auf: Das obere Flossenblatt ist deutlich länger als das untere und ermöglicht  so bessere Ausdauerleistung als etwa die  bei Sprintern gleichlang ausgebildeten Teile der Schwanzflosse (zu diesen Sprintern zählen beispielsweise der Makohai und auch der Weiße Hai).

Relativ weit hinten am Rücken gelagert: Die Rückenflosse

Der Kopf des Blauhais läuft lang in die gezogene Schnauze des Hais aus. Dort sitzen wichtige Sinnesorgane wie die großen, durch eine Nickhaut geschützten Augen, der Geruchsinn wie auch die lorenzinischen Ampullen, die kleinste Stromimpulse von potentiellen Beutetieren im unmittelbaren Umfeld des Hais registrieren. Der Blauhai nimmt darüber jeglichen Nervenimpuls eines Meeresbewohners wahr, was ihm das Aufspüren von Beute erheblich erleichtert.

Vorkommen

Der Blauhai ist ein Hochseehai und vorwiegend im offenen Meer anzutreffen. Zumeist kommt er in tropischen oder gemäßigten Regionen dieser Erde vor und ist generell in allen Ozeanen vertreten, wobei man eine deutlich stärkere Verbreitung im Atlantischen Ozean feststellen kann. Sein Vorkommen dort erstreckt sich vom Nordatlantik bis hin zu den Küsten Südamerikas und Südafrikas.

Es gilt als bekannt, dass die Tiere teilweise weite Wanderrouten auf sich nehmen, bei denen sie ihren Beutetieren wie Makrelen, Heringen und kleinen Thunfischen in teilweise wärmere Regionen folgen. Dabei überwinden sie teilweise große Strecken, was ihre Ausprägung als Langstreckenschwimmer unterstreicht.

Prionace glauca bewegt sich häufig an der Wasseroberfläche und bis in Tiefen 350 Metern.

Nahrung und Fortpflanzung

Prionace glauca ist ein wenig spezialisierter Beutejäger. Zumeist ernährt er sich von Schwarmfischen wie Makrelen, Sardinen und Heringen. Er verschmäht aber auch keine Wirbellose wie Oktopoden: Bekannt sind seine ausgedehnte Jagdstreifzüge in geringen Tiefen bei Nacht, bei denen er an der Wasseroberfläche jagenden Kalmaren zu Leibe rückt. Auch kleinere Haiarten fallen im hin und wieder zum Opfer.

Der Blauhai zählt zu den viviparen Haiarten, das heißt, die Haie schlüpfen bereits im Mutterleib nach einer Tragezeit von 9 bis 12 Monaten und werden dann lebend mit einer Körpergröße von bis zu 50 Zentimetern geboren. Das Weibchen gebärt bis zu 35 Jungtiere.

Weibliche Blauhaie verfügen über eine deutlich dickere Haut als ihre männlichen Artgenossen, was vermuten lässt, dass diese sich während der eher ruppigen Paarungsrituale in die Weibchen verbeißen. Diese eher brutal anmutende Zurschaustellen tierischer Manneskraft hinterlässt aber in der Regel keine bleibenden Schaden bei den umworbenen Blauhaiweibchen.

Blauhaie erreichen ihre Geschlechtsreife in etwa ab einer Größe von etwa 2,20 Meter. Bei dieser Größe, so wird vermutet, sind die Tiere zwischen 4 und 5 Jahren alt.

Blauhai und Mensch

In seltenen Fällen kommt es zu Angriffen von Haien auf den Menschen. Man vermutet einen sogenannten Gaumenbiss, mit dem der Hai prüft, ob eine potentielle Beute tatsächlich „genießbar“ ist. Sobald der Hai die Verwechslung erkennt, lässt er von seiner vermeintlichen Beute ab. In der Regel verlaufen die Begegnungen zwischen Mensch und Hai jedoch harmlos ab.

Umgekehrt stellt der Mensch den Blauhaien durch Hochseefischerei nach. Insbesondere als Trophäe beim Game Fishing erfreuen sich Blauhaie zweifelhafter Beliebtheit. Zwar werden die Tiere kommerziell noch wenig genutzt, doch durch die immer noch hohe Nachfrage nach Haifischflossen auf dem asiatischen Markt, geraten die Blauhaie ins Visier der Haiflossenfänger.

Dramatisch sind auch die Zahlen der Tiere, die als Beifang in Netzen oder an Langleinen enden. Es wird angenommen, dass jährlich Blauhaie im zweistelligen Millionenbereich derart verenden.

Auch interessant

Tauchen mit Blauhaien auf den Azoren. Zu den bekanntesten Gebieten, die das Tauchen mit dem Blauhai ermöglichen, zählt die portugiesische Inselgruppe der Azoren. Da die Blauhaie selten an der Wasseroberfläche jagen, werden sie mit sogenannten Köderboxen angelockt.

Wenn sich die Haie wohl gesinnt zeigen, ist ein Tauchgang mit 20 Tieren keine Seltenheit.
Für das Tauchen mit Blauhaien auf den Azoren gelten gewissermaßen Jahreszeiten, in denen die Chancen entsprechend gut stehen. Von Anfang Juli bis Mitte Oktober stehen die Chancen optimal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert